Ausstellungsbörse

An dieser Stelle weisen wir ausschnitthaft auf Wanderausstellungen hin, die aktuell für Museen, Gedenkstätten und Kultureinrichtungen zur Ausleihe angeboten werden. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

Wander- und Leihausstellungen

Am 17. Juni 1953 gingen im Osten Deutschlands mehr als eine Million Menschen auf die Straße. Aus einem sozialen Arbeiterprotest wurde ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasste. Einzig das Eingreifen sowjetischer Panzer sicherte an diesem Tag die kommunistische Diktatur in der DDR. Der Volksaufstand in der DDR – ein erinnerungswürdiges Datum der deutschen Demokratiegeschichte – jährte sich 2023 zum 70. Mal. Die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung fasst die Geschichte kompakt zusammen: Auf sechs Tafeln zeichnen Illustrationen, Infografiken, zeithistorische Fotos und leicht ver-ständliche Texte die Ereignisse um den 17. Juni nach. Die Wanderausstellung kann für die Kultur- und Bildungsarbeit bestellt werden. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie unter:

www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/ausstellungen/17-juni-kompakt

Die Friedliche Revolution von 1989 war die Voraussetzung für die Überwindung der Teilung Deutschlands, die 1949 ihren staatlichen Ausdruck gefunden hatte. Im Jahr 2024 liegen beide Ereignisse 35 beziehungsweise 75 Jahre zurück. Aus diesem Anlass präsentiert die Bundesstiftung Aufarbeitung die Ausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“. Die Wanderausstellung kann für die historisch-politische Bildungsarbeit bestellt werden. Ausführliche Handreichungen, die aufzeigen, wie die Ausstellung mit Ergänzungstafeln zur Geschichte Ihrer Institution/Ihrer Kommune oder Region erweitert werden könnte, finden Sie unter:

www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/ausstellungen/dieausstellung2023

Das Foto- und Videoprojekt von Cornelia Munzinger-Brandt und David Brandt (als Wanderausstellung konzipiert und gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) zeigt „Reportagen aus Museen, die keine waren“ und richtet den Blick auf Menschen, die die Transformation der Industrie nach der deutschen Einheit auf besondere Weise erfahren haben. In großformatigen Fotos und begleitenden Zitaten werden 25 Personen nach ihren Wende-Erfahrungen befragt. Alle haben in sächsischen Industriebetrieben gearbeitet, mit dem Ende der DDR ihren Arbeitsplatz verloren und später verändert in das alte Berufsfeld zurückgefunden. In Museen, Fördervereinen oder Initiativen bewahren und pflegen sie von ihren vormaligen Arbeitswelten, was geblieben ist. Die Protagonistinnen und Protagonisten geben Einblicke in persönliche Erlebnisse der Wende- und Nachwendezeit und in die Transformationsprozesse, die ganze Regionen massiv erschüttert haben. In der Ausstellung fügen sich die Reportagen zu einem größeren Bild des Systembruchs.

Informationen zu Umfang, Raumanforderungen und Ausleihe finden Sie in den hier verlinkten Infoblättern

Weitere Informationen zur Ausstellung sind abrufbar unter www.industriegeschichten.de/fotoausstellung

Die Wanderausstellung des ASA-FF e.V., Chemnitz, nimmt die ostdeutsche Realität, insbesondere in Sachsen, zum Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von den Migrationsgeschichten und den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines „lebendigen Erinnerns“ rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt. Darüber hinaus nimmt sie strukturellen und institutionellen Rassismus ins Visier. Ziel der Ausstellung ist, mithilfe der Exponate, des Methodenhandbuches, eines mehrsprachigen Vermittlungsteams und eines Diskursprogrammes die komplexen Ereignisse des NSU-Prozesses für ein breites Publikum zugänglich zu gestalten. Die Ausstellungsarbeiten stehen in Türkisch, Arabisch, Englisch und in einfacher Sprache zur Verfügung. Zudem beinhalten die audiovisuellen Arbeiten für blinde Menschen eine Audiodeskription.

Informationen zur Ausleihe sind aufrufbar unter: www.offener-prozess.de

Bereits seit 2022 gibt die erfolgreiche Wanderausstellung #WeilVielfaltFetzt dem Begriff „Inklusion“ ein Gesicht und zeigt, wie Inklusion in Sachsen gelebt wird.

Im Rahmen des vom Freistaat Sachsen geförderten Projekts „Challenge Inklusion“ unterstützt die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. (LAG SH Sachsen) Lehrkräfte bei der Bewusstseinsbildung von Schülerinnen und Schülern ab Klassenstufe 5 für die Themen Inklusion und Barrierefreiheit. Ziel ist es, junge Menschen für eine barrierefreie, inklusive Gesellschaft zu sensibilisieren und Berührungsängste abzubauen. Die in diesem Zusammenhang konzipierte Wanderausstellung #WeilVielfaltFetzt portraitiert Menschen, die durch inklusive Angebote neue Chancen und Möglichkeiten erfahren oder aufgrund fehlender Inklusion auf Hindernisse und Probleme stoßen – Menschen mit und ohne Behinderung, die sich auf ihre ganz eigene Art für ein inklusives Miteinander in Sachsen einsetzen.

Informationen zur Ausleihe sind aufrufbar unter: www.weilvielfaltfetzt.de

In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin waren vor dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche bekannte Familienunternehmen ansässig. Viele davon wurden zwischen 1945 und 1989 enteignet oder zum Wegzug gedrängt. Nach dem Fall der Mauer wurde vielfach versucht, an die Tradition anzuknüpfen. Mittlerweile prägen Familienunternehmen wieder die Unternehmenslandschaft in Ostdeutschland.

Diese Ausstellung der Stiftung Familienunternehmen beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Familienunternehmen in Ostdeutschland seit 1945. In einer ersten Fassung, deren Schwerpunkt auf „Verdrängung“ und „Enteignung“ lag, wurde sie anlässlich des 30. Jahrestags der deutschen Wiedervereinigung 2020 in Berlin gezeigt. 2022 wurde die Ausstellung auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse neu konzipiert und der Schwerpunkt stärker auf den „Neuanfang“ nach der Wende gelegt. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie unter:

www.familienunternehmen.de/fokus/beitrag-der-familienunternehmen-fuer-gesellschaft-und-staat/familienunternehmen-in-ostdeutschland

Ein Teil der Ausstellung ist auch virtuell im Internet zu besichtigen.

Aus der Luft sind für das geschulte Auge archäologische Spuren erkennbar, die vom Boden aus nicht zu sehen sind. Aus diesem Grund erkunden, beobachten und dokumentieren Luftbildarchäologen vom Landesamt für Archäologie (LfA) Sachsen seit mehr als 30 Jahren systematisch aus dem Flugzeug die reiche sächsische Fundlandschaft im ländlichen Raum, ohne in den Boden einzugreifen. Es entstehen spektakuläre Bilder mit verblüffenden Motiven und schnell wird klar: Archäologie ist fast überall, man muss nur manchmal die Perspektive ändern, um sie zu entdecken!

Die Ausstellung bietet mit ausgewählten, großformatigen und hinterleuchteten Luftbildern einen einmaligen Blick in das umfangreiche Luftbildarchiv des LfA Sachsen und stellt verschiedene Fundstellen unterschiedlicher Kategorien vor. Sie verrät, warum man aus luftiger Höhe Dinge sehen kann, die sich unter der Erde befinden. Medienstationen lassen Befunde als Rekonstruktionen lebendig werden, und spielerisch kann man sich bei einem simulierten Drohnenflug selbst als Luftbildarchäologin oder -archäologe versuchen. Anhand von Geländemodellen werden archäologische Strukturen einer Bergbausiedlung, einer Zinnseife sowie einer slawischen Burganlage sichtbar gemacht, und Fundobjekte unterschiedlicher Zeitstellungen belegen die aus der Luft gewonnenen Erkenntnisse. Detaillierte Informationen finden Sie unter:

www.archaeologie.sachsen.de/praesentationen-10426.html

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